Wenn alles zu viel wird
- lauramarialouisa
- 10. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Kennst du das Gefühl, wenn dein Kopf brummt, der Kalender überquillt, die Gedanken rasen und du nur noch funktionierst, aber nichts mehr wirklich fühlst? Wenn alles gleichzeitig passiert, der Alltag dich überrollt und du kaum noch weisst, wo oben und unten ist? Das ist Überforderung – ein Zustand, den viele erleben, aber wenige wirklich ernst nehmen.
Warum wir uns überfordert fühlen
Überforderung entsteht oft nicht durch eine grosse Krise, sondern durch viele kleine Dinge, die sich summieren: beruflicher Druck, Familienorganisation, soziale Verpflichtungen, mentale To-do-Listen, digitale Reizüberflutung und ganz nebenbei sollen wir auch noch „auf uns achten“. Kein Wunder, dass das Nervensystem irgendwann rebelliert.
Typische Anzeichen sind:
Konzentrationsschwierigkeiten
Reizbarkeit, Erschöpfung, Weinen ohne klaren Grund
Schlafprobleme
Gedankenkarussell
Gefühl, nicht mehr „mitzukommen“
Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Verspannungen
Die gute Nachricht: Es gibt Wege da raus. Aber nicht mit einem weiteren „Du musst einfach nur…“. Sondern mit echten, kleinen Schritten.
Wie du mit Überforderung umgehst – Schritt für Schritt
Stoppen. Nur kurz.
Wenn alles zu viel wird, willst du vielleicht noch mehr leisten, um „aufzuholen“. Doch genau das führt tiefer in den Strudel. Mach stattdessen eine kurze Pause – 3 bis 5 Minuten reichen:
Setz dich hin. Handy weg.
Atme tief durch die Nase ein, langsam durch den Mund aus.
Wiederhole das mindestens 5 Mal.
Sag dir innerlich: Ich darf gerade überfordert sein. Ich muss jetzt nichts lösen.
👉Warum das hilft: Du signalisierst deinem Nervensystem, dass keine akute Gefahr besteht. Es darf herunterfahren.
Alles raus - auf Papier
Wenn dein Kopf voll ist, schaff Platz. Schreib alles auf, was dich gerade belastet oder beschäftigt. Nicht ordnen, nicht bewerten. Einfach raus.
Das können sein:
Termine, Gedanken, Sorgen, To-dos
Gefühle wie „Ich kann nicht mehr“, „Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll“
👉Tipp: Stell dir vor, du leerst deinen mentalen Rucksack. Schreiben wirkt entlastend, wie ein Reset für dein Denken.
Sortieren: Was ist jetzt wirklich wichtig?
Nicht alles, was gerade laut ist, ist auch wichtig. Frag dich:
Was muss heute wirklich passieren?
Was kann warten?
Was kann ich abgeben?
Erlaub dir, radikal ehrlich zu sein. Deine Energie ist begrenzt, setz sie klug ein.
👉Hilfreich: Maximal 3 (!) To-dos pro Tag. Der Rest kommt später oder nie – und das ist okay.
Nervensystem beruhigen
Chronische Überforderung bringt dein Nervensystem in Daueralarm. Um aus diesem Zustand herauszukommen, braucht es regelmässige kleine Reize der Sicherheit.
Hier ein paar einfache Tools:
Atemübungen: z. B. 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen
Körper spüren: Barfuss laufen, sich strecken, Schultern kreisen
Naturkontakt: 10 Minuten draussen, Bäume anschauen, frische Luft
Sinneswahrnehmung: Hände unter warmes Wasser halten, bewusst eine Tasse Tee trinken, langsames Kauen, stretchen
Handy aus und 10 Minuten nichts tun
👉 Wiederholung ist der Schlüssel. Kleine tägliche Beruhigungsroutinen können dein Nervensystem langfristig regulieren.
Sei liebevoll zu dir
Du bist kein Roboter. Du darfst überfordert sein. Du musst nicht alles perfekt managen. Manchmal reicht es, einfach weiterzuatmen. Sprich mit dir, wie mit einer guten Freundin oder einem guten Freund. Liebevoll. Verständlich. Geduldig.
👉Statt: „Warum krieg ich das nicht hin?“, Sag: „Ich tue gerade mein Bestes in einer sehr vollen Zeit.“
Fazit
Du musst nicht alles schaffen – nur dich selbst nicht verlieren!
Wenn zu viel los ist, braucht es nicht mehr Leistung, sondern mehr Mitgefühl, mehr Klarheit und mehr Pausen. Dein Wert hängt nicht von deiner Produktivität ab. Es ist mutig, sich selbst wichtig zu nehmen – gerade dann, wenn alles andere laut schreit.
Deine Zyklusmentorin,



